Deutschland
1989
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Stephan Balint, der Darsteller des Hunter und zugleich der Autor des Films, fungiert als Medium dieses Films. Er ist derjenige, durch den hindurch wir die Stationen dieses Travelogues durch das Ruhrgebiet erleben. Er spricht nur
amerikanisch, und das mit ausgeprägtem osteuropäischen Akzent.
Hunter ist ein Spiel um Fremdheit und den Versuch um deren Überwindung. Oder: wie Fremdheit Einblicke und Erfahrungen ermöglicht, die anders verschlossen blieben: Kontrolliert scheiternde Kommunikation. Bei vielen Begegnungen, die von einem absurden Überschuss an Sprachbarrieren, gegenseitigem Auflaufen und Missverständnissen gekennzeichnet sind, lässt sich nicht ausmachen, ob sie verunglückte Passanten-Interviews oder tollkühne Spielszenen, ob sie eingefangen oder aufgeführt sind. Hunter ist ein komischer Film, dabei allerdings auch durchzogen von einer wunderbar schwebenden Tristesse - wie der Nachklang bei einem sehr guten Wein. (Ralph Eue)
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